Der Oman ist ein wundervolles Land. Doch wer in das Sultanat am Arabischen Golf reisen möchte, sollte gut vorbereitet sein: Von Visabestimmungen bis hin zur besten Reisezeit gibt es einiges zu beachten.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du im Vorfeld deiner Oman-Reise wissen solltest – kompakt und übersichtlich. So kannst du dich optimal auf eine unvergessliche Reise vorbereiten und dich schon jetzt auf den Oman freuen.
Der Oman gehört zu den sichersten und politisch stabilsten Ländern im Nahen Osten – ein Umstand, der vielen erst bewusst wird, wenn sie sich intensiver mit ihrer Reise dorthin beschäftigen. Während die Nachbarländer immer wieder durch politische Spannungen in die Schlagzeilen geraten, präsentiert sich der Oman als ruhiges, gastfreundliches und strukturiertes Land. Doch was genau macht die politische Lage im Oman so besonders – und was sollten Reisende darüber wissen?
Der Oman ist eine absolute Monarchie. Das bedeutet, dass das Staatsoberhaupt – derzeit Sultan Haitham bin Tariq – weitreichende politische Befugnisse besitzt. Seit Januar 2020 ist er der Nachfolger des langjährigen Sultans Qaboos bin Said, der das Land fast fünf Jahrzehnte lang regierte und modernisierte. Sultan Qaboos genoss bei der Bevölkerung großen Respekt, vor allem wegen seines Engagements für den Ausbau der Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung.
Sein Nachfolger, Sultan Haitham, setzt viele dieser Reformen fort – mit vorsichtigen Öffnungsschritten und einem klaren Fokus auf wirtschaftliche Diversifizierung, um das Land langfristig vom Öl unabhängig zu machen.
Politische Stabilität ist im Oman ein zentraler Wert. Das Land verfolgt seit Jahrzehnten eine neutrale Außenpolitik, beteiligt sich nicht an Konflikten in der Region und pflegt gute Beziehungen sowohl zu westlichen Staaten als auch zu Nachbarn wie dem Iran oder Saudi-Arabien. Diese diplomatische Zurückhaltung sorgt auch im Inland für ein ruhiges gesellschaftliches Klima.
Alles, was du im Vorfeld erledigen solltest
15 Tage im Oman bieten eine gute Gelegenheit, zunächst einen Eindruck von Maskat zu gewinnen und anschließend auf einen abwechslungsreichen Roadtrip durch den Norden des Landes aufzubrechen. In diesem Zeitraum lässt sich eine spannende Route gestalten – allerdings reicht die Zeit nicht aus, um auch den abgelegenen Süden rund um Salalah zu erkunden. Dafür wären mindestens zwei komplette Reisetage notwendig, was ich nicht empfehlen würde, da es die übrige Reise stark einschränkt.
Hier findest du alle wichtigen Punkte, die du vor der Abreise beachten solltest:
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Ganz gleich, von welchem Ort du deine Reise beginnst: Die meisten Flüge aus Europa landen sehr früh morgens in Maskat. Auch wenn du nach der Ankunft noch müde bist, lohnt es sich, direkt zur Sultan-Qabus-Moschee zu fahren – sie ist nämlich nur bis 11 Uhr vormittags für Besucher geöffnet.
Wir selbst haben zwei Nächte in Maskat verbracht, würden das jedoch rückblickend nicht noch einmal so planen. Die Stadt hat nur begrenzte Highlights zu bieten, sodass ein kürzerer Aufenthalt ausreicht. Wenn du nur eine Nacht einplanst, empfiehlt es sich, gleich nach der Ankunft die Moschee zu besichtigen, um das Zeitfenster optimal zu nutzen.
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Überlege dir im Voraus, ob du nach der Landung noch ein paar Stunden Schlaf nachholen möchtest. In diesem Fall solltest du prüfen, ob dein Hotel ein Early Check-in anbietet – oder du buchst die Nacht davor bereits mit, um direkt bei Ankunft ins Zimmer zu können. Wir selbst haben in der Lana Villa übernachtet und waren dort sehr zufrieden. Für die letzten beiden Nächte unserer Reise entschieden wir uns für das Royal Tulip Muscat Hotel, das wir uneingeschränkt weiterempfehlen können – komfortabel, modern und bestens gelegen.
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Im gesamten Oman gibt es zweifellos viele charmante Hotels und gemütliche Gästehäuser. Doch aus unserer Sicht ist es noch deutlich reizvoller, das Land mit einem Geländewagen samt Dachzelt zu erkunden. Da Wildcampen im Oman grundsätzlich erlaubt ist, kannst du nahezu überall anhalten und übernachten – und genau das macht den Reiz dieser Reiseform aus.
Wir haben fast jede Nacht in spektakulärer Natur verbracht und das Campen als großes Abenteuer erlebt. Besonders empfehlen können wir den Anbieter Active Oman: Die Fahrzeuge sind zuverlässig, die Preise fair und der Service hervorragend. Der Inhaber stammt aus München und stand uns während der gesamten Reise jederzeit hilfsbereit zur Seite. Führerschein: Du benötigst keinen internationalen Führerschein
- Wenn du länger als 14 Tage im Oman bist benötigst du ein Visum. Ein Visa-on-Arrival gibt es nicht. Du musst es deshalb im Vorfeld online beantragen.
Alles was du im Vorfeld wissen solltest
Kosten im Oman
Der Oman gehört nicht zu den günstigsten Reiseländern – insbesondere Unterkünfte und Mietwagen können ins Geld gehen. Für unsere Hotels in Maskat haben wir etwa 80 € pro Nacht bezahlt, der Geländewagen mit Dachzelt kostete rund 2.000 € für 12 Tage.
Positiv hervorzuheben sind jedoch die niedrigen Benzinpreise, die bei etwa 0,50 € pro Liter liegen – das macht das Reisen mit dem Auto deutlich entspannter. Auch die Lebensmittelpreise in Supermärkten sind insgesamt günstiger als in Deutschland. Importierte Produkte wie Hafermilch oder Tonic Water sind jedoch deutlich teurer.
Für diese Reise sind wir ab Frankfurt gestartet, da Oman Air nicht täglich ab Zürich fliegt. Uns war ein Direktflug besonders wichtig – ohne Zwischenstopp oder lange Wartezeiten. Die Flüge haben wir etwa sechs Monate im Voraus gebucht und konnten so einen fairen Preis von 650 € pro Person sichern.
Essen im Oman
Restaurantbesuche im Oman sind preislich moderat. Für ein einfaches Abendessen zahlten wir etwa 10 € pro Person, ein Frühstück kostete rund 3 € pro Person. Morgens bereiteten wir meist nur Kaffee zu und suchten anschließend ein Café zum Frühstück auf.
Die Gastronomieszene im Oman ist stark von der indischen Küche geprägt. So genossen wir morgens häufig Paratha, ein indisches Fladenbrot, serviert mit Linsen (Dal) und Gemüse.
Zum Abendessen entschieden wir uns meist für Take-away-Gerichte oder bereiteten einfache Speisen selbst zu – arabisches Fladenbrot mit Hummus, Oliven, Tomaten und Gurkensalat.
Alkohol im Oman
Alkohol ist im Oman nicht frei erhältlich und darf nur in lizenzierten Hotels ausgeschenkt werden. Im ganzen Land können Touristen keinen Alkohol kaufen. Bei der Einreise über den Flughafen (z. B. Maskat International) dürfen Touristen bis zu 2 Liter Alkohol pro Person zollfrei einführen. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist streng verboten und kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden.
Wenn du im Oman Alkohol trinken möchtest, empfiehlt es sich, bei der Einreise eine kleine Menge mitzubringen. In fast jedem Supermarkt gibt es zudem alkoholfreies Bier in der 0,5-Liter-Dose (z. B. Bavaria Malt), das sehr lecker und erfrischend ist.
Die beste Reisezeit für den Oman
In den Sommermonaten kann die Hitze im Oman nahezu unerträglich werden – Temperaturen bis zu 50 Grad sind keine Seltenheit. Deutlich angenehmer ist das Klima zwischen November und März. In dieser Zeit herrschen tagsüber milde 25 °C, was ideale Bedingungen für eine Rundreise schafft. Gerade wer mit dem Dachzelt unterwegs ist, sollte jedoch nicht nur auf Sonne setzen: In den höher gelegenen Bergregionen kann es nachts überraschend kühl werden. Daher solltest du auch ein paar wärmere Kleidungsstücke, wie eine leichte Daunenjacke, im Gepäck haben.
Wir selbst waren von Mitte bis Ende April unterwegs. Uns war es oft zu heiß, und wir fanden den April schon eher grenzwertig, um den Oman zu bereisen.
Kriminalität im Oman
Der Oman gilt als eines der sichersten Länder der Welt, was sich auch im Alltag zeigt: Kriminalität ist extrem selten, besonders gegenüber Touristen. Taschendiebstahl, Überfälle oder Betrugsversuche, wie man sie aus anderen Reiseländern kennt, kommen hier so gut wie nicht vor. Die omanische Gesellschaft ist stark geprägt von Respekt, Gastfreundschaft und religiösen Werten, was sich in einem sehr friedlichen Miteinander widerspiegelt. Polizei und Sicherheitskräfte sind präsent, wirken jedoch zurückhaltend und sind Touristen gegenüber in der Regel sehr freundlich und hilfsbereit. Noch nie habe ich mich auf einer Reise so sicher gefühlt wie im Oman.
Geldwechsel
Bei der Ankunft am Flughafen in Maskat lohnt es sich, direkt etwas Bargeld in Omani Rial (OMR) am Automaten abzuheben. Es gibt mehrere Bankautomaten (ATMs) in der Ankunftshalle, die internationale Kreditkarten akzeptieren. Insgesamt benötigst du wenig Bargeld im Oman, da die meisten Zahlungen problemlos mit Kreditkarte möglich sind.
Unsere Route
Mascat (2 Nächte) – Wadi Al Arbeieen – Fins Beach (1 Nacht) – Wadi Shab – Sur – Bidiyya – Wahiba Sands (1 Nacht) – Wahiba Sands Durchquerung – Bar al Hakman (1 Nacht) – Sugar Dunes (1 Nacht) – Nizwa (1 Nacht) – Oman Across Ages Museum – Al Hoota Cave (1 Nacht) – Balcony walk (Wanderung) – Dschabal Schams (1 Nacht) – Wadi Nakhr (Wanderung) – Al-Hamra (1 Nacht) – Missrat Al Abriyeen – Gräber von Al Ayn – Jebel Akhdar (1 Nacht) – der „Village Walk“ auf Jebel Akhdar – Al Hamra (1 Nacht) – Snake Canyon – Maskat (1 Nacht) – Schorcheltour Dynamite Islands – Mascat (1 Nacht) – Abflug