Ho Chi Minh City – eine Stadt im Umbruch

Das heutige Ho Chi Minh ist ein anderes als das vor 25 Jahren, das ich bei meiner ersten Vietnam-Rundreise kennengelernt hatte. Garküchen auf der Straße haben sich größtenteils in Restaurants verwandelt, die berühmten Massen von Fahrräder wurden inzwischen komplett in Motorroller eingetauscht und auch sonst hat sich die Stadt sehr verändert. Ho Chi Minh City ist die größte Metropole Vietnams mit rund 10 Millionen Einwohner.  Die lange Zeit der französischen Kolonialherrschaft prägt bis heute das Gesicht der Stadt, auch wenn gläserne Wolkenkratzer die alten Gebäude im Zentrum mehr und mehr verdrängen. Seit Nord- und Südvietnam nach dem Vietnam Krieg wiedervereinigt wurden, trägt Ho Chi Minh Stadt seinen heutigen Namen. Benannt wurde es nach  Ho Chi Minh , der 1945 die Freiheit Vietnams ausrief und das Land als Staatsoberhaupt führte. Der internationale Flughafen von Ho Chi Minh City trägt übrigens immer noch das Kürzel SGN (für Saigon).

Das Backpackerviertel von Saigon

Die trubelige Bui Vien Street, sowie die zahlreichen kleinen Seitengassen bilden Saigons Zentrum für Reisende aus aller Welt. Ich würde es als das vietnamesische Pendant zur Khao San Road in Bangkok bezeichnen. In dieser Gegend gibt es an jeder Ecke  Billighostels, Garküchen, Cafés und Bars, wirklich gute Restaurants mit vegetarischen Gerichten und  günstige Massagestudios. Besonders am Abend blüht das Viertel  so richtig auf. Überall hört man laute Musik auf der  Straße, die weltweite Travellergemeinde sitzt im Freien, trinkt Bier und knüpf Kontakte. Wohnen würde ich in der lauten Bui Vien Straße nicht unbedingt, denn es gibt in Laufnähe etliche ruhige Straße. Ich selbst habe zum Beispiel im Tripwriter Hotel gewohnt. Ein sehr schönes empfehlenswertes Hotel.

Bitexco Financial Tower

Bereits weit  aus der Ferne erkennt man den 263 Meter hohen Bitexco Financial Tower, das höchste Gebäude von Ho Chi Minh City, direkt am Saigon River. Im 52. Stockwerk des gläsernen Turmes gibt es ein Landeplatz für Hubschrauber. Dieser Landeplatz befindet sich nicht oben im Gebäude, sondern  mittendrin und wirkt wie angeklebt. Gleich darunter befindet sich die 180 m hoch gelegene Besucherterrasse des Skydecks, von wo aus man einen gigantischen Blick über Ho Chi Minh City genießen kann.

  • Adresse: 36 Ho Tung Mau
  • Öffnungszeiten: Täglich von 9.30 bis 21.30 Uhr (Letzter Einlass um 20.45 Uhr)
  • Eintrittspreis: 200.000 Dong (= 7,50 Euro)
  • Weitere Infos unter www.saigonskydeck.com

 

Ben Thanh Markt

Der Ben Thanh Market ist ein überdachter Markt, auf dem man ziemlich alles kaufen kannst – üblichen Plagiate und viel Schnickschnack. Der Markt ist leider mehr  Touristenattraktion mit Massenware, als ein Markt des Kunsthandwerks. Geöffnet ist der Markt täglich bis etwa 18 Uhr.

The Cafe Apartment

Gleich neben dem Ben Thanh Market  findet man diesen absolut coolen Apartmentkomplex. Mitten in der Shoppingmeile steht nämlich ein alter Wohnkomplex, in dessen Wohnungen sich nun Shops und  Cafes  niedergelassen haben. Es macht unglaublich viel Spaß die verschiedenen Geschosse des Betonklotzes abzuklappern. An jeder Ecke wartet ein neues kleines Geschäft oder Cafe. Das Gebäude selbst wurde dabei in seinem “verwahrlosten” Zustand belassen.

Kriegsopfer Museum

Das Kriegsopfer Museum besteht eigentlich nur aus Bildern, die an der Wand hängen. Dennoch ist der Besuch lohnenswert und die Bilder zeigen schonungslos die gnadenlose Brutalität des Vietnamkrieges. Die Geschichte zu den jeweiligen Bildern erfährt man über die zugehörigen Infotafeln (alles auf Englisch). Das Museum ist sehr einfach aufgebaut, allerdings ermöglicht die Schlichtheit der Ausstellung den Blick auf das Wesentliche.

Eine ganze Abteilung widmet sich den Folgen von Agent Orange. Das Pflanzengift wurde in riesigen Mengen über dem Land versprüht und führt bis heute zu schweren Missbildungen bei Neugeborenen. Die Ausstellung ist bedrückend und beklemmend – wer heute durch Vietnam reist, kann sich das unbeschreibliche Grauen des Krieges kaum mehr vorstellen.

Öffnungszeiten: täglich 7.30 – 11.30 Uhr und 13.30 – 16.30 Uhr

 Eintritt:  15.000 VND

Der Wiedervereinigungspalast

Nicht weit weg vom War Museum befindet sich der Wiedervereinigungspalast von Ho Chi Minh City. Der Wiederverinigungspalast muss man nicht unbedingt gesehen haben, wenn man jedoch sowieso schon in der Ecke ist, kann man mal kurz vorbeischauen. Im Inneren des Palastes kann man durch die Räume gehen und den  kommunistischen Flair erleben . Im Keller befinden sich ein Bunker und eine Abhörstation. Dies ist außerdem der Ort, an dem das Ende des Vietnamkrieges beschlossen wurde.

Eintritt: 30.000 VND

Öffnungszeiten:   7.30 – 11.00 Uhr und 13.00 – 16.00 Uhr

 

Distrikt 1 – das Herz von Saigon

Beim Distrikt  handelt es sich um das  historische Saigon. Der  Stadtteil mit seinen vielen Bäumen und den Prachtboulevards hat etliche Sehenswürdigkeiten aus der französischen Kolonialzeit. Am besten man geht zu Fuß auf Entdeckungstour.

Kathedrale Notre-Dame

Die Kathedrale Notre-Dame ist das größte christliche Bauwerk von Ho Chi Minh City und hat sich in den letzten Jahren zum Wahrzeichen der Stadt gemausert. Mit großem Aufwand wurden im 19. Jahrhundert sämtliche Materialien aus Frankreich hierher importiert. Sie wurde bereits in den 1880er Jahren erbaut. 1962 wurde die Kathedrale vom Papst offiziell zu einer Basilika ernannt und trägt seitdem den Namen Saigon Notre-Dame Cathedral Basilica.

Hauptpost Ho Chi Minh City

Schräg gegenüber der Notre Dame Kathedrale befindet sich ein weiteres berühmtes Gebäude – die Hauptpost von Ho Chi Minh City. Auch dieses Gebäude ist wie viele der Stadt im französischen Kolonialstil gehalten. Das Design stammt übrigens von Gustave Eiffel, der auch den Eiffelturm in Paris entworfen hat. Die Hauptpost ist heutzutage zwar eine Touristenattraktion, aber dient auch immer noch als wirkliche Post  Der Innenbereich ist schön gestaltet und es gibt auch einige Souvenirshops.

Saigon City Hall

Der wohl beeindruckendste Kolonialbau in Ho Chi Minh City ist das Rathaus. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, erstrahlt die Saigon City Hall immer noch im alten Glanz. Ein kleiner Park vor dem Gebäude eröffnet eine wunderbare Sicht auf den großen Komplex. Da das Rathaus noch immer zu Verwaltungszwecken genutzt wird, kann es leider nur von außen besichtigt werden.

 ….. und zu Schluss: Straßenüberquerung in Ho Chi Minh City

reisende, die noch nie in in einer asiatischen Großstadt waren, sind am Anfang sicherlich  vom unglaublichen Verkehr in Ho Chi Minh City  geschockt . An das vermeintliche Chaos gewöhnt man  sich schnell. Allerdings erfordert das Überqueren einer Straße Übung. Während man in europäischen Großstädten am Straßenrand steht und auf das grüne Licht der Ampel oder auf eine Lücke im Verkehr wartet, muss man in Saigon einfach losgehen, denn es tut sich nie eine Lücke im Verkehr auf. Man muss  nur im gleichmäßigen Tempo gehen und nie stehen bleiben. Wenn man sich an diese Regel hält, weichen die Mopeds aus.

 

 

 

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