Südafrika: Roadtrip von Kapstadt nach Port Elizabeth

Die Garden Route zählt zu den schönsten Küstenstraßen der Welt und ist bei Touristen sehr beliebt. Endlose weiße Sandstrände, tiefe Schluchten und dichte Wälder erwarten dich während deines Roadtrips. Die Route von Kapstadt nach Port Elizabeth ermöglicht dir, viel auf einmal von diesem bezaubernden Land zu sehen und alles in einer individuellen Rundreise zu vereinbaren. Wie die perfekte Route entlang Südafrikas Garden Route aussieht, kann ich dir nicht sagen, denn die Möglichkeiten sind (fast) unendlich. Ich berichte dir in diesem Artikel über meine Erfahrungen und Erlebnisse und gebe dir Tipps für deine Reise als Selbstfahrer auf den Straßen Südafrikas.

Start und Ende der Reise war bei uns  Kapstadt. Wir hatten 15 Nächte plus An- und Abreise Zeit. Das war für mich im Vorfeld das Schwierigste, bei so wenig Zeit, sich zu Entscheiden, was man sehen möchte und was man auslässt.

4 Nächte:  Kapstadt erkunden

Die ersten vier Nächte  verbrachten wir in der multikulturellen und quirligen Stadt im südlichsten Teil Afrikas, in Kapstadt. Zu Kapstadt selbst habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben.

2 Nächte: Kap Halbinsel und Stellenbosch (Winelands)

Nachdem wir vier Nächte in Kapstadt verbracht hatten, verließen wir früh morgens die Stadt. Sobald du Kapstadt, den Tafelberg und die Zwölf Apostel hinter dir lässt, schlängelst du dich immer die Küste entlang in Richtung Kaphalbinsel (einen ausführlichen Beitrag dazu findest du hier).

Nach der Tagestour zur Kaphalbinsel war das Ziel am Abend dann Stellenbosch. Der Ort Stellenbosch ist ein hervorragender  Ausgangspunkt, um die Winelands zu erkunden. Die Region ist landschaftlich reizvoll, im Vordergrund stehen aber die großartigen Weine der Region. Ein Wine Tasting ist deshalb ein ‘Must Do’. Du hast zwei Möglichkeiten: entweder du nimmst an einer organisierten Tagestour teil oder du besuchst auf eigene Faust ein paar Weingüter der Region. Wir haben uns entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und nahmen jeweils ein Uber-Taxi, um von einem Weingut zum Anderen zu gelangen. Die Auswahl der Weingüter, die man besuchen kann ist endlos und man ist tatsächlich überfordert. Wir haben uns für den Besuch von zwei Weingütern entschieden:

  1. Warwick Wine Estate
  2. Waterford Estate

Warwick ist ein kleineres Weingut, eher schlicht und einfach. Beim Waterford Estate wird es dann schon ein wenig exklusiver. Die Kombination hat uns dabei sehr gut gefallen.

2 Nächte:  De Hoop Nature Reserve

Das unglaublich schöne De Hoop Nature Reserve befindet sich zwischen Mossel Bay und Cape Agulhas, knapp 250 Kilometer von Kapstadt entfernt. Der Park ist circa 35.000 ha groß. Die Anfahrt ist etwas mühsam, da die letzten 55 km nur noch über eine Schotterpiste führt. Egal, die Reise lohnt sich auf jeden Fall. Die Küste besteht aus einem fast endlosen Dünenmeer und man kann stundenlang in traumhafter Landschaft wandern.

Das Reservat ist täglich von 7 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Den Eintritt (R50 p.P.) zahlst du vor Ort am Gate mit Bargeld oder Kreditkarte.

Anfahrt: wenn du auf der N2 (kommend aus Kapstadt) fährst, musst du vor Swellendam rechts abbiegen. Exakt hier beginnt dann die Schotterpiste.

Unterkunft: es gibt direkt im Reserve Unterkünfte. Wir selbst haben auf halber Strecke in einem alleinstehenden Haus übernachtet.

Wichtiger Hinweis: die letzte Tank- und Einkaufsmöglichkeit befindet sich in Swellendamm. Einen ausführlichen Artikel über das Reserve haben die zwei Frauen von goontravel.de geschrieben.

2 Nächte: Wilderness

Wilderness ist ein idyllischer Küstenort an der N2 und somit liegt der Ort direkt an der Garden Route. Er wird auf der Nordseite von den Hügeln der Wilderness Heights und auf der Südseite vom Meer eingerahmt. Wilderness liegt 450 km östlich von Kapstadt und 315 km westlich von Port Elizabeth. Wilderness ist ein gemütlicher Küstenort mit vielen schönen Cafés und Restaurants. Der Strand selbst ist traumhaft.

Wenn du in Wilderness bist, solltest du den Kingfisher Trail nicht verpassen.  Der Trail verläuft die meiste Zeit entlang des Flusses durch den Nationalpark-Dschungel auf einem hölzernen Boardwalk, der mit einigen Aufwärts- und Abwärtstreppen gespickt ist. Für den Weg haben wir so um die  40 Minuten gebraucht. Der Trail startet auf der östlichen Seite des Touws Rivers und heißt dort „Half Collared Kingfisher Trail„.  Am Ende dieses Trails müsst ihr euch auf einem Floss per Seil auf die anderes Seite des Flusses ziehen. Das macht Laune. Auf der Westseite wartet dann der Kingfisher Trail auf euch. Die gesamte Wanderstrecke beträgt in etwa 7 km.

Wenn du in Wilderness bist, darfst du auf alle Fälle das The Green Shed nicht verpassen. Es handelt sich um eine Cafe und eine Coffee-Roastery, aber mit warmen Snacks und Salaten im Gepäck. Wir selbst waren zwei Mal am Tag dort, einmal zum Frühstück und dann nochmals zum Kaffee und Kuchen.  Der Laden selbst ist irgendwie stylisch mit allerlei Deko-Klimbim, Retro-Möbeln und anderen rumstehenden Trödel.

2 Nächte: Plattenberg

Bei meiner Planung war ich mir ganz unsicher, ob wir in Knysna oder in Plettenberg übernachten sollten? Ich entschied mich für Plattenberg und war ganz froh darüber. Weshalb? Plattenberg ist einfach
viel schöner und gemütlicher. Knysna ist eher schick und vor allem die Front am Hafen sehr touristisch und nicht besonders schön. Im Gegensatz zu Knysna liegt Plettenberg Bay nicht in einer Lagune, sondern direkt am türkisblauen Meer und bietet endlose weiße Sandstrände. Nicht ohne Grund zählt Plettenberg deswegen zu den beliebtesten Badeorten entlang der Garden Route. Am Strand selbst gibt es ein entspanntes Restaurant mit Blick aufs Meer. Das Essen dort ist sehr gut.

Das absolute Highlight in Plattenberg ist das Robberg Nature Reserve. Du erreichst es in wenigen Autominuten aus Plettenberg. Das Naturreservat war für uns die schönste Wanderroute an der Garden Route. Ein ausführlicher Artikel folgt noch.

Restauranttip! The Fat fish

3 Nächte: Addo

Die Fahrt von Plattenberg nach Addo nimmt vier Stunden in Anspruch, so dass wir früh morgens aufbrachen, da wir bereits nachmittags eine Safari gebucht hatten.

Schotia Game Reserve: Afternoon/ Evening Drive

Als wir auf den letzten Drücker ankamen, mussten als erstes die Formalitäten erledigt werden. D.h. Anmeldung an der Rezeption, Überprüfung der Buchung, das Unterschreiben eines Absicherungsformulars und natürlich zahlen ( ca. 100 Euro/pro Person inklusive Abendessen). Danach wurden wir unserem Ranger zugeteilt, der uns den ca. 6-stündigen Ablauf erklärt:

Um 14.00 Uhr machten wir die erste Tour durch das Reserve. Um 17 Uhr gab es eine Kaffeepause. Danach startete die zweite Tour, auf der wir vor allem nach Löwen  Ausschau gehalten haben. Diese kommen kurz vor Sonnenuntergang aus den Büschen. Wir hatten Glück und begegneten ihnen. Um 19 Uhr gab es dann mit allen Insassen aller Fahrzeuge ein Abendessen. Planmäßig erreichten wir die Lapa, wo wir das Abendessen zu uns nahmen. Eine Lapa ist ein runder Bau mit einer halboffenen auf Holzpfosten gebauten Reetdachkonstruktion. In der Mitte befindet sich der Koch-/ Grillbereich. Töpfe und Smoker standen schon bereit. Überall in der Lapa standen kleine Feuerfackel herum, die für Licht. Die Sonne hatte sich inzwischen klammheimlich verabschiedet und es war plötzlich tiefschwarze Nacht. Nach dem Abendesse ging es im Dunkeln zurück zum Parkplatz, wo wir gegen 21 Uhr ankamen. Weitere Infos über das Angebot von Schotia Safaris bekommst du auf der Webseite.

Fazit: das Schotia Safari Private Games Reserve kann ich nur empfehlen. Das Reserve ist flächenmäßig recht groß und daher hat man nicht das Gefühl man wäre in einem Zoo. Die Ranger sind sehr bemüht und erklären während der Tour eine Menge. Mir wurde erst dort klar, das eine Reserve kein Zoo ist, sondern hier eine Regel unter den Tieren gilt „Fressen und gefressen werden“.

Giraffe Tracking Safaris

Am zweiten Tag in Addo stand morgens etwas Besonderes auf dem Programm. Wir hatten für drei Stunden eine privater Giraffe Walk gebucht. Auf Empfehlung von einer Bekannten haben wir dieses Ereignis hier gebucht.

Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch, doch schon nach kürzester Zeit war ich total begeistert und fasziniert. Die Giraffen ließen uns sehr nah an sich ran und spazierten mit uns durch die Natur. Ich hatte das Gefühl, dass es nur die Giraffen und uns gab. Wir waren mitten im Nirgendwo und die Stille dominierte.

Fazit: ein unbeschreiblich wertvolles Erlebnis!

Addo Elephant National Park

Nachmittags ging es dann zu den Elefanten. Der Addo Elephant National Park markierte die letzte Station unseres Roadtrips entlang der Garden Route. Der Park ist eine Art Pflichtstation. Mit seinen 1640 km2 ist er der größte Nationalpark am Ostkap. Der Addo Nationalpark wurde im Jahr 1931 vor allem zum Schutz der Elefanten erreichtet. Jährlich strömen mehr als 100.000 Besucher in den Park. Dort begegnest du vorwiegend  Elefanten, allerdings kannst du auch Zebras, Büffel, Antilopen und anderen afrikanischen Wildtieren sehen.

Um in den Park zu gelangen fährt man über ein Haupttor hinein. Dort bezahlt man dann auch den Eintritt. Am dahinterliegende Main-Camp befandet sich ein Restaurant, ein Souvenirläden, Toiletten, eine Tanke und eine Besucher-Registrierungsstelle  (Ausweis nicht vergessen). Im Info-Center bekommst du eine Übersichtskarte. Um die Mainrouten mit deinem Auto abzufahren, solltest du mindestens einen halben Tag für den Park einplanen.

Die Öffnungszeiten des Addo Elephant Parks sind wie folgt:
Januar – März und Oktober bis November von 5 Uhr 30 bis 18 Uhr 30
April bis September von 6 Uhr bis 18 Uhr

Zum Schluss noch was zur Route: es gibt  sehr vieles in Südafrika auf der Garden Route zu entdecken. Manches mussten wir aus Zeitgründen  auslassen. Rückblickend sind wir mit unsere Auswahl und unserer Route sehr zufrieden. In Port Elizabeth haben wir unser Auto abgegeben und sind zurück nach Kapstadt geflogen. Hätten wir einen Tag länger Zeit zur Verfügung gehabt, wären wir nach der Landung direkt nach Stellenbosch gefahren und wären im Landesinnern (über Oudtshoorn) zurück nach Kapstadt gefahren.

 

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