Die Hauptstadt des Iran liegt am Rande des Elbrus-Gebirges auf etwa 1100 bis 1700 Metern Höhe. In Teheran leben über 8 Millionen Menschen – mit den umliegenden Gebieten sind es sogar 15 Millionen. Die Region bildet somit das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des Landes. Für die meisten Touristen ist die Hauptstadt der Ausgangspunkt einer Reise durch den Iran, doch trotz zahlreicher historischer Sehenswürdigkeiten ist Teheran kein klassisches Reiseziel. Ein Großteil verlässt die Metropole so schnell wie möglich in Richtung Isfahan, Shiraz oder Yazd. Dennoch lohnt sich einen Besuch, denn nirgends präsentiert sich der Iran weltoffener, moderner und gastfreundlicher. Wer Metropolen und das Chaos liebt ist hier genau richtig. Ich selbst bin drei Tage in Teheran geblieben und war von der Atmosphäre der Stadt begeistert.
6 Dinge, die du in Teheran auf keinen Fall verpassen solltest!
1. Milad Tower
Wer einen Eindruck davon erhalten möchte, wie groß die Dimension dieser Metropole ist, die auf der einen Seite an Wüstenlandschaften grenzt und auf der anderen Seite an stolze Viertausender stösst, der steuert als Erstes den Milad Tower an. Von der Aussichtsplattform des 435 m hohen Fernsehturms gibt es einen tollen Rundblick. Der Fernsehturm ist der höchste Turm des Landes und der sechsthöchste Fernsehturm der Welt. Er steht nordwestlich des Zentrums im Stadtteil Gischā und ist auch aufgrund seiner erhöhten Lage ein Blickfang im Stadtbild. Hinweis: leider erreicht man den Turm nicht mit der Metro.
2. Golestan Palast
Der Golestan-Palast gehört zu den ältesten historischen Monumenten Teherans und liegt im Zentrum der Stadt nur wenige Gehminuten vom Großen Basar entfernt. Der Golestan-Palast ist der einstige Regierungspalast der Qadscharen in Teheran. Er wurde Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jh. n.Chr. errichtet und war bis zur Gründung der Islamischen Republik Iran offizieller Sitz des persischen Monarchen. Der Palast ist sehr prunk- und prachtvoll und präsentiert sich mit bunten Fliesenmosaiken, Spiegelsälen und kunstvollen Toren. Blattgold, Marmor und Edelsteine wurde hier verarbeitet. Der Innenhof des Palastes besteht aus einem sehr schön angelegten Park mit Springbrunnen. Im Juni 2013 wurde der Palast in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
3. Tabiat Brücke
Die Tabiat-Brücke ist eine moderne Fußgängerbrücke in Teheran. Populär wurde sie vor allem durch ihr Design. Die Brücke selbst besteht aus drei Etagen und ist bei Einheimischen, als auch bei Touristen sehr beliebt. Eine Etage ist für JoggerInnen und RadfahrerInnen, in der Anderen sind Cafés untergebracht und die Oberste ist wie eine Aussichtsplattform. Die 270 m lange Brücke verbindet den Taleghani Park mit dem Abo-Atash Park, die durch eine Autobahn getrennt werden. Die Tabiatbrücke wurde von der Architektin Leila Araghian entworfen und hat schon viele Preise gewonnen. Beginn der Bauarbeiten war 2010 und die Fertigstellung erfolgte 2014. Das Wort Tabiat bedeutet übrigens Natur.
4. Azadi Turm
Der Freiheitsturm ist ein architektonisches Meisterwerk inmitten von Teheran und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Er liegt im Stadtteil Tarascht inmitten des Freiheitsplatzes ganz in der Nähe des Mehrabad-Flughafens im Westen Teherans. Der Turm wurde 1971 anlässlich des 2500-jährigen Jubiläums der Persischen Monarchie noch unter dem Namen „Schahyad“ erbaut. Der Turm hat die Form eines vierbeinigen Ypsilons und sollte ursprünglich die vier Ur-Zivilisationen Ägypten, China, Iran und Rom symbolisieren. Nach derIslamische Revolution im Iran 1979 wurde er in Freiheits-Turm umbenannt und die Symbolkraft auf Frieden und Freiheit konzentriert. Der Turm ist gut mit der Metro erreichbar.
5. Die ehemalige US-amerikanische Botschaft
Sie wirkt wie ein Geisterhaus und steht mitten im Zentrum von Teheran, die ehemalige amerikanische Botschaft im Iran. Wenn man an ihr vorbeigeht, kann man die Malereien auf der hohen Betonmauer bestaunen. Eine zeigt einen Revolver in den Farben der amerikanischen Flagge, auf einem anderen Bild grinst eine satanische Interpretation der Freiheitsstatue die Passanten an. Die Malereien sind inzwischen auf der ganzen Welt bekannt, auch wenn sie nicht gerade kunstvoll sind.
Die amerikanische Botschaft hat eine wichtige Rolle in der islamistischen Revolution gespielt. Genau an diesem Ort hatte die amerikanische Geheimpolizei CIA 1953 den Staatsstreich gegen den damaligen Ministerpräsidenten Mossadegh geplant. 26 Jahre später haben religiöse Studenten 52 US-Bürger und Diplomaten als Geiseln genommen und 444 Tage lang festgehalten. Mit der Geiselnahme wollten sie die Auslieferung des Schahs aus den USA erzwingen. Der Schah wurde nicht ausgeliefert, die Geiseln kamen 1981 frei. 25 Jahre nach der dramatischen Besetzung wurde die Botschaft zu einem Museum, um an „die imperialistische Natur des großen Satans“ zu erinnern. Inzwischen ist das Museum täglich für Besucher geöffnet.
6. Großer Basar
Angeblich ist der Große Basar von Teheran der größte Basar der Welt. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, aber mit über 10.000 Händlern gibt es hier zumindest allerhand Auswahl an Gewürzen, Kleidung, Schmuck und allerlei Krimskrams. Der Basar befindet sich im Herzen der Stadt. Sich hier nicht zu verlaufen ist nahezu unmöglich. Der Große Basar von Teheran ist sicherlich nicht der Schönste des Landes, dennoch ist er ein Besuch lohnenswert. Der Große Basar von Teheran ist nicht an Touristen ausgerichtet, denn hier gehen die Iraner ihren täglichen einkaufen nach. Die Gassen sind thematisch geordnet: in einer gibt es Goldschmuck, in der Anderen Töpferwaren – nach diesem Prinzip ist der Basar aufgebaut. Auf dem Basar ist immer was los, manchmal hat man das Gefühl, so viele Menschen passen nicht in die Gassen.