Yogyakarta, auch liebevoll Yogya genannt, liegt im Herzen Javas in Indonesien. Die Stadt befindet sich am Fuße des Merapi Vulkans und ist aus verschiedenen Gründen etwas Besonderes. Ein Grund dafür ist, dass Yogya der letzte Ort in Indonesien ist, der bis heute von einem Sultan regiert wird. Yogyakarta hat viele der alten Traditionen bewahrt, wie Kunsthandwerke und Tanzaufführungen, die bis heute praktiziert werden. Wenn du Yogya besuchst, wirst du das Gefühl haben, in die Blütezeit der javanischen Hochkultur zurückversetzt zu werden – und sogar noch weiter!
Vor den Toren der Stadt liegen beeindruckende Tempelanlagen, die während der Zeit des buddhistisch-hinduistischen Mataram-Königreichs erbaut wurden. Im Nordosten befindet sich der Prambanan Tempel und im Nordwesten der Stadt liegt der Borobudur Tempel. Beide Tempel sind wahre Meisterwerke und zeugen von der reichen Geschichte und Kultur der Region.
Yogyakarta hat bei uns einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen. Wir haben uns in Yogya sehr wohl gefühlt. Die Stadt ist gut organisiert, weniger chaotisch als andere Regionen Indonesiens. Es gibt einiges zu besichtigen, wie der Sultanspalast, Taman Sari, verschiedene Tempel, die Einkaufsstraße Jalan Malioboro , ein ganz besonderer Markt, zahlreiche Moscheen und vieles mehr. Es gibt wirklich viel zu entdecken und zu erleben. Alles ist nicht so aufregend, aber genau das ist es, weshalb es uns in Yogyakarta so gefallen hat.
1. Taman Sari – das Wasserschloss
Taman Sari, auch bekannt als das Wasserschloss, ist eine beliebte Touristenattraktion im Zentrum von Yogyakarta. Es wurde im 18. Jahrhundert als prächtige Gartenanlage und Rückzugsort für den Sultan erbaut.
Obwohl die Anlage inzwischen ziemlich verfallen ist, kann man immer noch die ehemalige Schönheit des Gartens erkennen. Es wird behauptet, dass ein portugiesischer Architekt für den Bau verantwortlich war, aber diese Information ist umstritten. Dennoch ist der Garten definitiv einen Besuch wert.
Während ihr durch den Garten spaziert, werdet ihr zur Underground Mosque gelangen. Taman Sari war mit kleinen Flüssen ausgestattet, über die man zu verschiedenen Gebäuden gelangen konnte, darunter auch zu dieser Moschee. Früher konnte man die Moschee nur über einen selbst angelegten unterirdischen Fluss erreichen. Die Moschee ist klein und über fünf Treppenaufgänge erreichbar. Glücklicherweise ist die Moschee noch gut erhalten, da viele der anderen Gebäude von Taman Sari verfallen sind oder durch Erdbeben zerstört wurden.
Wichtig für deine Planung: das Wasserschloss ist nur bis 15 Uhr geöffnet.
2. Der Sultanspalast (Kraton)
Der Sultanspalast von Yogyakarta, auch bekannt als Kraton, liegt gleich neben dem Wasserschloss und befindet sich ebenfalls im Herzen der Altstadt. Du kannst daher ruhig zu Fuß gehen.Leider wird der Name der Sehenswürdigkeit nicht wirklich gerecht: Man sollte keinen prunkvollen Palast erwarten.
Der Sultanspalast erstreckt sich über ein großes Areal und gibt einen guten Einblick in das Leben eines Sultans. Außerdem ist er der Sitz des amtierenden Sultans von Yogyakarta. Allerdings sind wir der Meinung, dass die Anlage insgesamt sich nicht gut präsentiert. Wenn man in den Palast reinkommt, läuft man zunächst einmal direkt auf ein traditionelles javanesische Orchester kombiniert mit einem traditionellen Schattenspiel zu. Das Orchester spielt jeden Vormittag.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man den Sultanspalast nicht unbedingt gesehen haben muss, wenn man in der Stadt ist. Wichtig für deine Planung: der Palast hat nur bis 13.30 Uhr geöffnet.
3. Die Malioboro Straße
Die Jalan Malioboro ist bekannt für seine lebendige Atmosphäre und das bunte Treiben. Sobald du die Straße betrittst, wirst du von einer Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Straßenverkäufern umgeben sein. Hier findest du alles, von traditionellem Kunsthandwerk bis hin zu modernen Souvenirs.
Die Straße ist auch ein Paradies für Food-Liebhaber. Du kannst dich durch die vielen Garküchen probieren und lokale Spezialitäten wie Gudeg (ein Gericht aus unreifen Jackfrüchten), Bakpia (gefüllte Kuchen) und Sate (gegrilltes Fleisch auf Spießen) kosten.
Ein weiteres Highlight von Jalan Malioboro ist der Pasar Beringharjo, ein traditioneller Markt, der seit über 200 Jahren existiert. Hier kannst du in einem Labyrinth aus engen Gassen eintauchen und alles von frischen Produkten bis hin zu Batikstoffen und traditioneller Kleidung finden. Es ist der perfekte Ort, um Souvenirs zu kaufen und das lokale Leben hautnah zu erleben. Wir waren total fasziniert von diesem Markt und haben uns mehrere Stunden darin aufgehalten.
4. Der majestätische Borobudur Tempel – ein spirituelles Wunderwerk in Yogyakarta
Aus meiner Sicht ist der Borobudur Tempel die beeindruckendste Sehenswürdigkeit von Yogyakarta. Dieser Tempel aus dem 8. Jahrhundert ist nicht nur die größte buddhistische Tempelanlage der Welt, sondern auch ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Borobudur Tempel befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums und ist von einer atemberaubenden Landschaft aus saftig grünen Hügeln umgeben. Die Tempelanlage selbst ist eine beeindruckende Stufenpyramide, die mit zahlreichen glockenförmigen Stupas verziert ist. Der Anblick ist einfach atemberaubend. Du hast die Möglichkeit, den Tempel zu erklimmen und die neun Ebenen zu erkunden. Auf der Spitze des Tempels erhebt sich die größte Stupa, von der aus du einen unglaublichen Blick über den umliegenden Dschungel genießen kannst. Es ist ein Ort der Ruhe und Spiritualität, an dem du die Schönheit der Natur und die spirituelle Atmosphäre des Tempels erleben kannst.
Während du die Stufen hinaufsteigst, wirst du auf deinem Weg zahlreiche Reliefdarstellungen entdecken, die die buddhistische Lehre und Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Es ist faszinierend, die kunstvollen Details zu betrachten und die Geschichte des Tempels zu erkunden.
Wann ist die beste Zeit für einen Besuch des Borobudur Tempels?
Der Besuch des Borobudur-Tempels ist leider nicht so einsam, wie es auf einigen Fotos den Anschein haben mag. Dies gilt mittlerweile für alle Tageszeiten. Besonders beliebt ist ein Besuch zum Sonnenaufgang, da die Atmosphäre zu dieser Zeit wirklich magisch ist. Allerdings musst du die Kulisse leider mit vielen anderen Menschen teilen. Wir selbst waren bereits um 6 Uhr vor Ort, mussten dann aber warten bis der Tempel geöffnet wurde.
Es ist wichtig zu beachten, dass es mittlerweile eine Begrenzung für die Anzahl der Besucher gibt, die täglich den Borobudur-Tempel erklimmen dürfen. Es werden sowohl „Temple Ground Tickets“ als auch „Temple Structure Tickets“ angeboten, mit denen du Zugang zum Tempel hast . Die Zeit auf dem Tempel ist ebenfalls begrenzt und die Besuchszeit beträgt jeweils eine Stunde. Für uns kam ein „Temple ground Ticket“ nicht in Frage, da wir auf alle Fälle den Blick von der Tempelanlage in die Natur erleben wollten.
Wir empfehlen dir, dein Ticket im Voraus online zu buchen. Hier kannst du die Tickets vorab buchen: Ticket Borobudur
Wichtiger Hinweis: buche die Tickets bereits vor deiner Ankunft in Yogyakarta, denn die Tickets sind sehr oft ausverkauft.
5. Die Tempel von Prambanan
Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens und ein beeindruckendes Beispiel für die kulturelle Geschichte Javas. Der Tempel wurde wahrscheinlich um das Jahr 850 im typischen Stil eines hinduistischen Tempels erbaut. Das Herzstück der Anlage sind die drei Haupttempel, die bis zu 47 Meter hoch sind. Diese drei Tempel, auch Trisakti genannt, sind den Gottheiten Shiva (dem Zerstörer), Vishnu (dem Bewahrer) und Brahma (dem Schöpfer) gewidmet. Sie sind von zahlreichen anderen Gebäuden und Bauwerken umgeben, von denen es einst etwa 250 gegeben haben soll.
Im 16. Jahrhundert wurde die Tempelanlage Prambanan durch ein Erdbeben zerstört und später wurden die Steine von Plünderern als Baumaterial verkauft. Erst 1918 begann der Wiederaufbau, der jedoch durch ein weiteres Erdbeben im Mai 2006 teilweise zerstört wurde. Auch heute noch werden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Wie der Tempelkomplex Borobudur gehört auch Prambanan seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Buddhistisch? Hinduistisch? Muslimisch?
Du magst dich vielleicht wundern, warum außerhalb von Yogyakarta, das vom islamischen Glauben dominiert wird, einer der größten buddhistischen Tempel Südostasiens und der größte hinduistische Tempel Indonesiens stehen.
Die Tempel stammen aus einer Zeit, als Java von der buddhistisch geprägten Sailendra-Dynastie im Süden und der hinduistisch geprägten Sanjaya-Dynastie im Norden regiert wurde. Diese beiden Dynastien wurden durch die Heirat einer buddhistischen Prinzessin und eines Hindus vereint. Dies erklärt die große Anzahl von buddhistischen und hinduistischen Tempeln auf Java. Erst im 15. Jahrhundert wurde die Bevölkerung Javas islamisiert.