Weshalb ich das Reisen so liebe……..

Es gibt diesen einen Moment auf Reisen, in dem ich spüre, dass ich wirklich unterwegs bin…….

Weit von zu Hause entfernt, wenn ich die Zeit habe, in den Tag hineinzuleben, wenn ich wirklich nicht weiß, was als Nächstes passiert ….. ja, dann geht es mir unglaublich gut.

Es ist nicht einer dieser Momente, in dem ich etwas Unglaubliches erlebe. Ich muss nicht auf Machu Picchu hinunterblicken oder in den Ruinen von Angkor umher wandeln, um zu merken, dass ich das mache, was ich so liebe – das Reisen. Nein, manchmal ist es vor allem nur die Langeweile, die ich so schön und befreiend empfinde. Heutzutage traut sich das ja kaum jemand noch zu spüren. Langeweile – was für eine schöne Sache. Zeit zu haben, mir aussuchen zu können, was ich tun will oder nicht tun will. Einfach mal eine Stunde auf einem Stuhl sitzen, die eigene Colaflasche beobachten, die Schluck um Schluck leerer wird. Genau so geht es mir manchmal auf Reisen, vorausgesetzt, ich bin länger als ein paar Tage unterwegs. Reisen bedeutet für mich nicht, eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abzuklappern, um dann zu sagen, das habe ich alles schon gesehen.

Manchmal bin ich an einem Ort und habe das Gefühl, alles schon gesehen zu haben und dennoch zieht es mich nicht weiter. Wenn ich dann verweile geht es mir gut, spüre Raum und Zeit. Das stellt sich dann meisten ein, wenn ich davor schon viel gereist bin. Wenn die Zeit davor anstrengend und voll gepackt mit fremden Eindrücken war.

Lange Weile haben. Wie schade, dass dieses Empfinden heutzutage so negativ belegt ist. „Mir ist langweilig“ ist oftmals gleichgesetzt mit „ich weiß nichts mit mir anzufangen“. Aber genau das ist, wenn man es positiv betrachtet, die Basis dafür, alles machen zu können.

Auf Reisen in den Tag hineinzuleben ist eins der schönsten Dinge, warum es sich lohnt, wieder aufzubrechen. Mal wieder ganz einfach zu leben. Morgens nur Zähne putzen, stundenlang am Frühstückstisch zu sitzen, weil man keine Aufgabe hat. Anschließend vielleicht am Strand spazieren gehen, in einer Hängematte liegen und vielleicht nicht mal lesen, sondern einfach nur schauen und sich dann irgendwann fragen: Wie spät ist es eigentlich?

 

 

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