Battambang – über die Glückseligkeit des Reisens

Wer sich vornimmt nach Kambodscha zu gehen, der sollte nicht nur Angkor Wat besuchen, denn es gibt noch vieles mehr in Kambodscha als nur Angkor Wat. Einer dieser Orte ist Battambang. Die Stadt liegt im Westen von Kambodscha und ist nach Phnom Penh die zweitgrößte Stadt des Landes, mit etwa 180.000 Einwohnern.  Zudem ist die Provinz Battambang der größte Reisproduzent Kambodschas. Dementsprechend ländlich präsentiert sich das Umland der Stadt auch.

Battambang selbst ist nicht die große Attraktion, aber es gibt im direkten Umland einiges zu sehen. Um das nahe Umland zu erkunden, mietet man sich am besten einen Tuk-Tuk-Fahrer für den ganzen Tag.

  1. Station: Bamboo-Train

Die wohl spaßigste Sache die wir in Battambang gemacht haben, war  der berühmte Bamboo-Train. Auf einem nicht mehr in Betrieb stehenden Gleisabschnitt fuhren wir auf einem dieser Bambuszüge, bestehend aus 2 Achsen und einer Bambuspalette mit Motorantrieb, die Strecke entlang. Im Schneidersitz nahmen wir Platz und schon ging die Fahrt los.

Es ging teilweise ziemlich zügig voran und dazu kam, dass die Gleise sind nicht mehr gerade waren. Immer wieder standen Schienen heraus und wir dachten, dass das Gefährt entgleist. Während der Fahrt hatten wir auch ab und zu Gegenverkehr.  Sobald jemand entgegen kam, wurde der Bamboo-Train abgebaut und der Andere konnte passieren. Danach wurde der Zug wieder aufgebaut. Die Endstation befand sich irgendwo im Niemandsland. Dort wurden wir von Verkäuferinnen und Kinder erwartet.

Auf- und Abbau des Zuges geht blitzschnell.

 

2. Station: Besuch einer Krokodil-Farm

Als unser TukTik-Driver meinte, wir würden eine Krokodilfarm besuchen, war ich im Gegensatz zu meinen Töchtern, von seinem Vorschlag nicht so begeistert. Der Eintritt kostete 2 US-Dollar pro Person. In der Krokodilfarm leben 600 Tiere.

Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, wurden wir von einer Frau durch die Farm begleitet.

In dieser Farm werden Krokodile gezüchtet. Das Fleisch und das Leder wird  hauptsächlich nach Vietnam und Thailand exportiert.  Insgesamt ist der Besuch eine trostlose Veranstaltung, weil man schnell, auch ohne fachspezifische Kenntnisse weiß, dass die Tiere nicht artgerecht behandelt werden.

Highlight des Besuch war, dass wir ein Babykrokodil in den Händen halten durften.

 

3. Station: Phnom Sampou – Blick über die Reisfelder

Schweißgebadet sind wir oben auf dem Gipfel des Phnom Sampou angekommen, denn der Aufstieg war steil und lang. Oben jedoch eröffnete sich für uns ein wunderbares Panorama über die weitläufigen Reisfelder. Außerdem wurden wir nicht nur mit dem Ausblick belohnt, denn auf dem Gipfel befanden sich noch einige schöne Tempel und vergoldete Pagoden.

Blick von oben

Beim Gang durch die Pagoden erfuhren wir fast nebenbei, dass der Berg eine traurige Geschichte hat: auf Phnom Sampeou liegen nämlich die sogenannten ‚Killing Fields‘ von Battambang. Die Roten Khmer haben auf dem Berg ihre Opfer zu Tode geprügelt und anschließend durch kleine Öffnungen in die Höhlen geworfen. Heute stehen vor den Höhlensystemen Denkmäler, die an die grausame Vergangenheit des Pol Pot Regimes erinnern.

Höhlenausgang

 

4. Station: Besuch des muslimischen Dorfes „Fishing Village“

Weiter ging unsere TukTuk-Tour durch eine wunderschöne Landschaft. Kleine Wege führten uns durch idyllische Reisfelder und  kleine Dörfer. Es war wie eine unglaubliche ruhige und romantische Fahrt in die Vergangenheit. Einige Zeit fuhren wir entlang eines Flusses, bis wir ein kleines muslimisches Fischerdorf erreichten. Wir stiegen aus und schon kamen Kinder des Dorfes  auf uns zu gerannt und begrüßten uns. Ein kleiner Spaziergang führte uns durch das Dorf. Bis auf die vielen lächelnden Kinder, ging es hier generell recht ruhig zu.

5. Besuch des Prasat Banan 

Letzte Station unserer Tagestour war der Tempel Prasat Banan. Er  liegt auf einen kleinen Hügel, zu dem 358 Stufen führten. Die Treppe wird von zwei Schlangenköpfen markiert. Oben angekommen erwarteten uns fünf Türme, die jedoch ziemlich zerfallen waren. Als wir durch die Anlage geschlendert sind, konnten wir ein schon erahnen, was uns in Angkor Wat erwartet.

Am Fuße der Tempelanlage befanden sich etliche kleine Essenstände.

Für die Besichtigung des Geländes mussten wir $2 Eintritt bezahlen.

 

Fazit: Battambang war wieder einmal so ein Ort, an dem ich die Glückseligkeit des Reisens spürte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert