Angkor Wat – auf den Spuren des Khmer Reiches

Bereits 1995 habe ich versucht die Tempelanlagen von Angkor zu besuchen. Damals habe aus Kostengründen mich dagegen entschieden. Mitte der Neunziger konnte man nur mit dem Flugzeug in Kambodscha einreisen und das war mir damals einfach zu teuer. Zwanzig Jahre später war es dann soweit, die Tempelanlagen von Angkor bei Siem Reap waren  der Hauptgrund für meine Reise nach Kambodscha. Inzwischen war ich schon zwei Mal dort, einmal alleine und einmal mit meinen Kindern.

 

Angkor Wat ist nicht nur Weltkultur-Erbe und die beliebteste Sehenswürdigkeit Kambodschas, Angkor Wat ist auch Teil der größten zusammenhängenden Tempel-Anlage der Welt. Die gesamte königliche Tempelstadt Kambodschas nahe Siem Reap nennt sich Angkor und befindet sich in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des Sees Tonle Sap.  Angkor Wat ist eigentlich nur einer der Tempel, allerdings als bekanntester Tempel das Synonym für Angkor.

Die bekanntesten Tempel  neben Angkor Wat sind  Tempel Angkor Thom (der größte Tempel), Ta Prohm (der Dschungel-Tempel), Bayon (bekannt durch seine Türme mit aus Stein gemeißelten Gesichter) oder Banteay Srei – die Zitadelle der Frauen.

Doch zunächst möchte ich dir ein wenig über die Geschichte Angkors erzählen. Im 10. Jahrhundert blühte das Khmer Reich dank seiner florierenden Landwirtschaft auf und konnte sich als Machtzentrum im südostasiatischen Raum etablieren. Diesen Reichtum nutzte König Suryavarman II im 12. Jahrhundert um Angkor Wat zu errichten und die Macht Angkors, auszuweiten. Angkor wurde zwar immer wieder mal von außen bedroht, dennoch wurden weitere bedeutende Tempelanlagen, wie der Bayon Tempel oder der Ta Prohm  errichtet. Während der langen Erschaffungsphase standen die Tempel mal unter buddhistischer und auch mal unter hinduistischer Einfluss.

In den folgenden Jahrhunderten fiel Angkor  an verfeindete Völker oder wurde geplündert. Diese turbulente Geschichte trug zum Verfall der Sandstein Monumente bei.  Angkor Wat selbst, mit seinen umgebenden Wassergräben, kam  relativ unbeschadet davon, während der Ta Prohm zum Beispiel nahezu komplett vom Dschungel zurück erobert wurde. Erst Ende des 20. Jahrunderts wurde mit der Restauration der Tempelanlagen begonnen. Heutzutage ist Angkor die bedeutendste kulturelle Stätte der kambodschanischen Geschichte.

Die Kosten für den Eintritt für Angkor Wat lagen  bei einem Tag bei 37 US$. Ab 2 oder 3 Tage kostet der Eintritt 62 US$, für 6 Tage 70 US$. Bei den mehrtägigen Eintittskarten ist ein Passbild notwendig, welches jedoch vor Ort kostenfrei via Webcam aufgenommen und in das Ticket gedruckt wird. Ich selbst war immer drei Tage hintereinander in den Ruinen.

Um von Siam Reap zu den Ruinen zu gelangen, benötigst du entweder einen TukTuk-Fahrer (ca. 10 US$/Tag) oder du mietest dir ein Fahrrad. Ich selbst bin meistens mit dem TukTuk gefahren. An einem Tag habe ich mir mal ein e-Bike gemietet. Die meisten Guesthouses und Hotels sind darauf geübt einem ortskundige Führer zu vermitteln, zumal sich das Guesthouse dadurch 5US$ an Provision einsteckt. Ich habe um das Geld zu sparen, meine Fahrer immer auf der Straße angesprochen.

Ingesamt verbrachte ich immer vier Nächte in Siem Reap. Die Innenstadt besteht hauptsächlich aus einem gigantischen Markt. Daneben gibt es die Pub Street, hier treffen sich die Angkor Besucher abends  zum Essen und Bier zu trinken. Mir persönlich  war es direkt in der Straße zu laut.

Die 170.000 Einwohner Stadt ist in den letzten Jahrzehnten extrem gewachsen, da jährlich immer mehr Touristen die Tempelanlagen besichtigen wollen.

Am Schluss habe ich noch einen Hoteltipp. Ich habe mich immer sehr wohl im Bayon Riverside Boutique Hotel gefühlt. Das kleine Hotel verfügt über einen kleinen Pool, den wir täglich nach unserer Besichtigungstour sehr genossen haben. Außerdem war das Frühstück sehr lecker.

Bayon Riverside Boutique Hotel

Fazit: Angkor Wat war  ein unglaubliches Erlebnis. Die Tempelanlagen sind  so gigantisch und beeindruckend. Aufgrund der Größe ist es auf alle Fälle ratsam drei Tage für die Besichtigung einzuplanen. Von Vorteil war sicherlich, dass ich Angkor zwei Mal im August, also während der Regenzeit besuchte. Ich möchte mir überhaupt nicht vorstellen, was an Menschenmassen in der Hauptsaison auf Angkor einströmen.

Siem Reap selbst steht eigentlich im krassen Kontrast zu Angkor, denn es ist laut, wild und historisch unbedeutend. Dennoch ist es ein nettes Städtchen, denn nach langen anstrengenden Tagen ist in den Straßen überall für das leibliche Wohl gesorgt.

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